Siegerprojekt
2. Rang
3. Rang
Anerkennung
Erlangung von städtebaulichen und baukünstlerischen Hochbau-Vorentwürfen zur Errichtung einer Wohnbebauung in der Gemeinde Völs zwischen der Bahnhofstraße und Seestraße unter Berücksichtigung der Nutzungs- und Flächenvorgaben der Ausloberin
Mittels Positionierung von 5 Baukörpern, die leicht zueinander verdreht sind,
wird auf die heterogene Struktur der umgebenden Bebauung Bezug genommen. Die Höhenentwicklung ist nachvollziehbar, wobei der nördlich situierte Baukörper zu hoch erscheint und nicht den örtlichen Gegebenheiten entspricht. Der Verfasser übernimmt die natürliche Topographie des Grundstückes und erschließt dieses bzw. die Tiefgarage an der südlichen Ecke der nördlichen Bebauung. Seitens der Jury wird positiv beurteilt, dass keine Geländeveränderungen vorgesehen sind, jedoch die Lage der Tiefgarageneinfahrt kritisch gesehen. Die leicht verdrehte Stellung der Baukörper kann in seiner Ausführung noch nicht ganz überzeugen, wobei die dadurch entstehende Lockerheit der Bebauung sehr positiv erscheint. Die zwischen den Gebäuden dadurch entstehenden Außenräume sind in ihrer Größe überzeugend und lassen eine landschaftsplanerische Gestaltung zu, welche jedoch im Projekt noch zu schematisch dargestellt ist – ebenso die Zugänglichkeit zu den einzelnen Gebäuden. Die gestalterische Ausformulierung der Fassaden übernimmt den spielerischen Gedanken der Baukörperstellungen. Die Erschließung zu den Wohnungen erfolgt in allen Häusern über ein zentrales Treppenhaus. Die Wohnungsgrundrisse sind sehr klar und die Balkone bzw. Terrassen überzeugen in ihrer Lage und Größe. Die unbelichteten Treppenhäuser werden eher kritisch bewertet – eine natürliche Belichtung wäre wünschenswert, was aus Sicht der Jury auch möglich erscheint. Die Tiefgaragenlösung folgt im Wesentlichen der oberirdischen Bebauung, was nicht zuletzt zu einer unklaren Verkehrslösung führt, ebenso sind die Bepflanzungen, die sich auf der Tiefgaragendecke befinden, nur sehr schwer umsetzbar, wie es in den Grundrissen dargestellt ist. Insgesamt stellt der Entwurf aber eine überzeugende Lösung dar, welche sicher ein wichtiger Beitrag für die wohnräumliche Entwicklung der Gemeinde Völs ist.
Die Jury wählt dieses Projekt zum Siegerprojekt und macht nachstehende Anregungen/Empfehlungen für die weitere Projektentwicklung:
Städtebau:
Die leicht verdrehte Positionierung der Baukörper wird sehr positiv gesehen,
jedoch könnte sich dieser Entwurfsgedanke über sämtliche Häuser erstrecken. Durch die Verdrehung sollte eine Differenzierung entstehen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erkennbar ist. Der nördlich positionierte Baukörper sollte um ein Geschoss vermindert werden gem. der Jury sollte der Flächenausgleich auf die anderen Baukörper projektiert werden.
Zufahrt Tiefgarage/Grundstück:
Die Zufahrt zum Grundstück erscheint klar und überzeugend, jedoch ist vom
Entwurfsverfasser die Lage der Tiefgarageneinfahrt zu überdenken. Aus Sicht der Jury könnte diese an der nördlichen Grundstücksgrenze positioniert werden. Jedenfalls ist eine zweispurige Aus- und Einfahrt vorzusehen. Die Notwendigkeit einer Überdachung ist jedenfalls zu prüfen und sollte entsprechend architektonisch ausformuliert werden. Die interne Organisation der Tiefgarage muss jedenfalls überarbeitet werden. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung sind auch die Möglichkeiten größerer Bepflanzungen im Erdgeschoss vorzusehen.
Außenraumgestaltung:
Die dargestellte Außenraumgestaltung wirkt sehr schematisch. Ein ansprechendes Außenraumkonzept mit Darstellung von Spielplätzen, kommunikativen Plätzen sowie Wegführungen sollte jedenfalls dem städtebaulichen Gedanken der Baukörpersituierungen entsprechen. Es wäre empfehlenswert im Rahmen dieser weiteren Projektentwicklung einen Landschaftsplaner mit in die Planung einzubeziehen.
Die Jury empfiehlt dem Auslober, dass das überarbeite Vorentwurfsprojekt nochmals von der Jury
begutachtet wird.
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